Unter dem Namen „De Hangkgeschmedden“ – wörtlich übersetzt: „Die Handgeschmiedeten“ verbirgt sich eine der bekanntesten Mundartgruppen des Bergischen Landes.
Die Wurzeln der Gruppe liegen im Bergischen Geschichtsverein (BGV). 1947 wurde F. Otto Hoppe von der Solinger Sektion des BGV beauftragt, eine Arbeitsgemeinschaft zur Pflege der Solinger Mundart zu gründen. Dieser Aufgabe kam er gerne nach und versammelte Gleichgesinnte, die sich um die Erhaltung des Stadtdialekts „Soliger Platt“ Gedanken machten und diesen in Wort und Schrift pflegten um ihn zu erhalten.
Schon der Name selbst bekundet viel Bodenständiges und fügt sich in die Landschaft mit ihren Menschen ein, die bis heute trotz oder wegen aller Industrialisierung die Heimatsprache nicht vergessen haben, sie sprechen und pflegen. Fakt ist aber auch, dass Industrie und Handwerk seit Jahrhunderten ursächlich mit der Mundart verbunden und von ihr auch gut angenommen sind. Etliche Schleifkotten, die heute als lebendige Museen erhalten sind, die „Liewerfrau“ und ihre Geschichte für die Schneidwarenindustrie bis hin zu den Sehenswürdigkeiten, wie Klingenmuseum, Müngstener Brücke und Schloß Burg, um nur einige zu nennen, sind mit vielen Begriffen in unserer Mundart fest verankert.
Mag es auch in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Nuancen geben, verstanden wird das „Soliger Platt“ allemal, auch in den Nachbarstädten. Dafür sorgt auch die monatliche Sendung der Hangkgeschmedden über Radio RSG im Rahmen des Bürgerfunks.
Die Gruppe mit derzeit 10 aktiven Trägern verfügt über eine Anzahl passiver Mitglieder, die durch ihre Beiträge die Arbeit der Hangkgeschmedden, die Förderung und den Erhalt der Mundart zielgerecht unterstützen. So werden in jedem Jahr mehrere große Veranstaltungen durchgeführt, die über den Mitgliederkreis hinaus auch in der erweiterten Öffentlichkeit als auch in der Presse ein großes Echo finden. Der aktive Kreis schreibt selbst Geschichten, Gedichte und Essays, die insbesondere aktuelle Themen aber auch Dinge aus vergangener Zeit behandeln. Neben der eigenen Öffentlichkeitsdarstellung wird auch als Gast bei anderen Veranstaltungen oftmals in Mundart vorgetragen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Veröffentlichung von Literatur in Mundart. Heitere und besinnliche Geschichten sind daher in vielen Büchern zu finden, die auch über den Buchhandel zu beziehen sind. Mancher Band enthält daher Details und Informationen, die ohne deren Veröffentlichung für immer verloren gewesen wären. Da auch „Soliger Platt“ als Sprache eigene Regeln hat gibt es spezielle Wörterbücher sowohl in „platt/hochdeutsch“ als auch in „hochdeutsch/platt“, wo sich die interessierte Leserschaft ausgiebig informieren kann. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Gruppe seit über 40 Jahren von Beginn an beim „Zöppkesmarkt“ in Solingen mit ihrem Stand dabei ist.
„De Hangkgeschmedden“ – die übrigens im Jahr 1991 mit dem Kulturpreis der Bürgerstiftung Baden ausgezeichnet wurden – möchten insoweit ein Stück altes Kulturgut erhalten und pflegen, damit neben der hochdeutschen Sprache ein Interesse für die Mundart verbleibt und sie schlussendlich auch gesprochen wird.